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Kostenlose Rechtshilfe: Anwalt oder via Internet?

In Deutschland wird zuweilen aus Angst vor zu hoher finanzieller Belastung auf eine rechtliche Beratung verzichtet. Die Inanspruchnahme professioneller Hilfe ist jedoch auch gratis möglich.

Manche Streitigkeiten können ohne rechtliche Schritte nicht beigelegt werden. Da sich das deutsche Recht aber als komplex und umfangreich darstellt, bleiben Gesetzestexte für Laien oft unverständlich und führen durch eine falsche Auslegung leicht zu größeren Schwierigkeiten. Fachkenntnisse sind also notwendig, um komplizierte Sachverhalte juristisch korrekt erfassen und behandeln zu können.

In den meisten Fällen ist das Heranziehen eines beratenden Anwalts mit mehr oder minder hohen Kosten verbunden. Eine Garantie, dass der Fall auch vor Gericht günstig für den Hilfesuchenden endet, kann dabei jedoch nicht gegeben werden. Es besteht allein die Möglichkeit, die Erfolgsaussichten eines eventuellen Gerichtsprozesses zu erörtern. Somit schrecken vor allem Menschen mit geringem Einkommen davor zurück, anwaltlichen Rat einzuholen. Juristische Hilfestellung, die nicht aus eigener Tasche bezahlt werden muss, ist durch die Beantragung eines Beratungsscheins beim zuständigen Amtsgericht gegeben. Die danach anfallenden Anwaltskosten trägt das Gericht.

Vor Erteilung des Beratungsscheins ist von gerichtlicher Seite zu prüfen, ob eine tatsächliche Bedürftigkeit vorliegt. Die Berechnung der freien finanziellen Mittel erfolgt in der Weise, dass das zur Verfügung stehende Kapital um die notwendigen Ausgaben bereinigt wird. Ist der ermittelte Betrag so gering, dass bei der Beauftragung eines Anwalts die Existenz des Hilfesuchenden gefährdet wäre, wird in der Regel ein Beratungsschein bewilligt. Zusätzlich findet aber auch eine Überprüfung des Sachverhalts statt, für den der Antrag vorliegt. Sehr geringe oder keine Erfolgsaussichten führen zu einer Verwehrung des Beratungsscheins. Nach erfolgter Erteilung kann der Anwalt schließlich tätig werden. Dabei umfasst die Hilfeleistung nicht nur eine erste Beratung, sondern auch anfallenden Schriftverkehr und Vertretung des Bedürftigen.

Eine weitere Möglichkeit der rechtlichen Beratung ohne Zahlung bieten juristisch ausgelegte Internetportale, die Frage- und Antwort-Seiten enthalten. Bedürftigkeit ist hierbei nicht relevant. Im Gegensatz zur anwaltlichen Hilfe, die den Einzelfall berücksichtigt, werden auf Internetseiten Themen zur Diskussion gestellt und im Grunde sehr allgemein beantwortet. Es findet keine individuelle Beratung im eigentlichen Sinne statt. Da häufig viele Meinungen zu einer Streitfrage erscheinen, muss der Fragesteller abwägen, welche Inhalte seiner Situation wirklich entsprechen. Der gesamte Sachverhalt sollte sehr ausführlich dargestellt werden, um möglichst genaue Ratschläge erhalten zu können. Ein großes Spektrum an Chancen und Konsequenzen lässt viel Raum für spekulative Tipps, die in rechtlichen Angelegenheiten nicht immer zu dem Ergebnis führen, das durch eine gezielte Beratung erreicht werden kann.

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